Die DIN EN 17169 legt Anforderungen an Sicherheit und Hygiene beim Tätowieren fest.
Die DIN hat die Norm DIN EN 17169 „Tätowieren – Sichere und hygienische Praxis“ in der finalen deutschen Fassung veröffentlicht . Die neue Norm vereinheitlicht bereits existierende Standards europäischer Verbände und Regelungen einzelner Länder. Sie legt unter anderem Anforderungen an die Räumlichkeiten, Reinigung und Desinfektion von Geräten und an den Tätowiervorgang selbst fest. Zudem enthält sie eine beispielhafte Einverständniserklärung für Kunden als Vorlage.
Hiermit möchten wir insbesondere Andy Schmidt und Michl Dirks für das unerschöpfliche Engagement danken!
Andy, Gründungsmitglied des BVTs und Michl, wissenschaftlicher Berater des BVTs, haben seit 2014 viel Zeit und Geduld aufgebracht, sodass wir nun eine sinnvolle und praxisnahe europäische DIN Norm haben, die die Verbraucher optimal schützt und Tätowierern einen einheitlichen Weg weist.
Norm soll verbindlich werden
Der Verband Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT e.V.) hat zusammen mit dem Verband United European Tattoo Artist (UETA e. V.) die Norm angestoßen. Der Bundesverband Tattoo e.V.(BVT) hat den Projektverlauf finanziell unterstützt.
Obmann Andreas Schmidt zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit im Gremium „Anforderungen an das Tätowieren“: „Das Projekt ist auch in vielen anderen europäischen Ländern auf große Zustimmung gestoßen, wodurch wir die Norm auf europäischer Ebene zusammen mit CEN erarbeiten konnten.“ Auf Wunsch aller beteiligten Seiten soll die DIN EN 17169 über die Anwendung der Gesundheitsbehörden verbindlich werden. Beschlossen ist dies allerdings noch nicht.
Die Gesundheitsämter haben so einen guten Rahmen, um Tattoostudios anhand definierter Qualitätsstandards prüfen zu können. Somit hätte der Flickenteppich an unterschiedlichen Hygienevorschriften der Länder, Kommunen, Städte oder gar Stadtteile ein Ende.
Natalie Tang vom DIN-Verbraucherrat sieht die Interessen der Kunden von Tätowierungen gewahrt: „Die neue Norm macht Tätowieren sicherer, weil die Kunden vor und nach der Tätowierung ausführlich mündlich und schriftlich über Eingriff, Risiken, mögliche Komplikationen und Nachsorge aufgeklärt werden. Uns war außerdem wichtig, dass bei der Einverständniserklärung Informationen zu den verwendeten Tätowierfarben enthalten sind. Das ist eine große Verbesserung für den Verbraucherschutz in diesem Bereich. Wo es vorher keinen einheitlichen Standard gab, haben wir jetzt eine Europäische Norm geschaffen, die sich für die Verbraucherinteressen stark macht.“
Die Norm ist ab sofort auf der Seite des Beuth-Verlags für 120 € inkl. MwSt. erhältlich.